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Welche Herzrhythmusstörungen behandeln wir?

Im Bereich der Rhythmologie und Elektrophysiologie am Universitären Herz- und Gefäßzentrum Frankfurt bieten wir höchste Expertise in der Behandlung von Herzrhythmusstörungen.

Unser Motto: „Wir sorgen dafür, dass Ihr Herz im Takt bleibt!“

Was sind Herzrhythmusstörungen?

Herzrhythmusstörungen treten auf, wenn die elektrischen Impulse, die den Herzschlag steuern, unregelmäßig werden. Das Herz kann zu schnell (Tachykardie), zu langsam (Bradykardie) oder in einem unregelmäßigen Rhythmus (Arrhythmie) schlagen. Diese Anomalien können vorübergehend oder dauerhaft sein. Bei einigen Patient:innen verursachen Herzrhythmusstörungen Symptome wie Herzstolpern, Schwindel oder gar Ohnmachtsanfälle, einzelne Patient:innen verspüren keinerlei Symptome.

Die frühzeitige Erkennung und Behandlung von Herzrhythmusstörungen ist entscheidend, um das Risiko schwerwiegender Komplikationen wie Schlaganfälle oder Herzschwäche zu minimieren. 

Umfassende Diagnostik von Herzrhythmusstörungen

Der Schwerpunkt unseres Zentrums für Elektrophysiologie und Rhythmologie ist die invasive und nicht-invasive Diagnostik sowie die Therapie von Herzrhythmusstörungen. Dank neuer und effektiver Behandlungsmethoden gewinnt die Elektrophysiologie zunehmend an Bedeutung. Zu unserem Leistungsspektrum gehören die klassischen, nicht-invasiven Untersuchungen wie Ruhe-EKG, Langzeit-EKG, Kipptisch-Tests, Ergometrie (Belastungstest), transthorakale und transösophagealer Echokardiographie. 

Darüber hinaus bieten wir auch die elektrophysiologische Untersuchung mit Bewertung der Funktion des Reizleitungssystems, sowie die kardiale Device-Therapie an. Unser Ziel ist es, unseren Patient:innen immer die bestmögliche Behandlung zu gewährleisten, individuell auf Ihre Bedürfnisse ausgelegt.  Bei Bedarf können in sogenannte Ereignisrekorder (Eventrecorder oder implantable loop recorder) eingesetzt werden, um eine Herzrhythmusstörung zu diagnostizieren. 

Tachykarde Herzrhythmusstörungen

Supraventrikuläre Herzrhythmusstörungen

Supraventrikuläre Herzrhythmusstörungen stammen aus dem Vorhof des Herzens.

Vorhofflimmern

Das Vorhofflimmern stellt die häufigste supraventrikuläre Rhythmusstörung dar, von der ab dem 55. Lebensjahr jeder dritte Mensch betroffen sein kann. Eine effektive Behandlungsoption ist die Ablation mittels Pulmonalvenenisolation (PVI), die eine Ablation bzw. elektrische Isolation der Lungenvenen impliziert.

Andere supraventrikuläre Tachykardien

Weitere supraventrikuläre Tachykardien, die typischerweise mit Herzrasen einhergehen und wirksam mit Katherablationen therapiert werden können, sind:

  • Vorhofflattern (typisches und atypisches Vorhofflattern)
  • Ektope oder fokale atriale Tachykardie (EAT, FAT)
  • AV-Knoten-Reentrytachykardie (AVNRT)
  • AV-Reentrytachykardie (AVRT)
  • Wolff-Parkinson-White-Syndrom (WPW)

Ventrikuläre Herzrhythmusstörungen

Ventrikuläre Herzrhythmusstörungen stammen aus der Hauptkammer des Herzens. Unser Behandlungsspektrum umfasst die Therapie aller Formen ventrikulärer Herzrhythmusstörungen. Wenn eine medikamentöse Therapie nicht zum gewünschten Erfolg führt, besteht die Möglichkeit einer Katheterablation.

Ventrikuläre Extrasystolen (VES), auch als "Extraschläge" bekannt, sowie ventrikuläre Tachykardien (VTs), lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen, können effektiv durch eine Ablationstherapie behandelt und wirksam verödet werden. Bei ventrikulären Extrasystolen hängt der Erfolg der Ablationstherapie vom Ursprungsort der Extrasystolen im Herz ab. Die Erfolgsrate liegt bei circa 90%.

Ventrikuläre Tachykardien sind:

  • Ventrikuläre Extrasystolen (VES)
  • Ventrikuläre Tachykardien (VT)

Genetische/Familiäre Arrhythmiesyndrome: 

In enger Zusammenarbeit mit dem „Zentrum für plötzlichen Herztod und familiäre Arrhythmiesyndrome“ sind wir Referenzzentrum für die Diagnostik, Therapieplanung und Risikostratifizierung bei Genetischen/Familiären Arrhythmiesyndromen. Diese genetisch bedingten Veränderungen können das Risiko für lebensbedrohliche Herzrhythmusprobleme steigern. Beispiele hierfür sind das Long QT-Syndrom (LQTS), das Brugada-Syndrom und andere seltenere Ionenkanalerkrankungen. In Deutschland verzeichnen wir jährlich etwa 100.000 plötzliche Todesfälle durch Herzprobleme – bei ungefähr jedem 5. dieser Fälle ist die Ursache nur durch den Ausschluss genetischer Grundlagen aufklärbar. Für Familienmitglieder von Betroffenen halten wir daher nicht nur die üblichen kardiologischen Untersuchungsmethoden bereit, sondern auch spezielle Provokationstests. Zudem stehen wir beratend zur Seite, wenn es um genetische Tests und deren Behandlungskonsequenzen geht, beispielsweise im Hinblick auf die Frage nach einer Versorgung mit einem implantierbaren Defibrillator (ICD).

Leistungsangebot zur Behandlung von tachykarden Herzrhythmusstörungen

Wir setzen modernste Technologien und Mappingsysteme ein, um die Rhythmusstörungen effektiv und schonend zu behandeln. Dazu gehören:

  1. Thermische Ablationsverfahren:
    • Radiofrequenz-Ablation (RF-Ablation) mit Hitze durch Hochfrequenzstrom
    • Cryo-Ablation (Kälte-Ablation) mit Cryoballon (ARTIC Front oder POLAR-X System) oder fokal (Freezor-Katheter)
  2. Non-thermische Verfahren:
    • Pulsed-Field-Ablation (PFA) mit dem Farapulse-System mit Farawave-Katheter

  3. Elektroanatomische Mappingsysteme:
    • CARTO®3 System
    • EnSite™ X System
    • Rhythmia-HDx™ System
  4. VT-Ablation mit Kreislauf-Unterstützung (Impella-CP System)
  5. Hybrid-Ablationen mit Herzchirurgie 

Bradykarde Herzrhythmusstörungen

Bei bradykarden Rhythmusstörungen schlägt das Herz zu langsam. Auch diese langsamen Herzrhythmusstörungen werden in unserem Zentrum behandelt. Meist geht dies einher mit Symptomen wie Schwindel, Bewusstlosigkeit oder eingeschränkte Leistungsfähigkeit. Zu den bradykarden Rhythmusstörungen gehören:

  • Sinusknoten-Syndrom
  • Chronotrope Inkompetenz
  • AV-Blockierungen
  • Synkopen

Leistungsangebot zur Behandlung von bradykarden Herzrhythmusstörungen

Bei einer Schrittmacherimplantation wählen wir basierend auf der genauen Diagnose der bradykarden Rhythmusstörung das passende Schrittmachergerät aus und implantieren dieses noch während Ihres Aufenthalts bei uns (Anchorlink auf Devicetherapie).

Implantation aller gängigen Systeme:

  • Ein-/Zwei-/Drei-Kammer-Schrittmachern
  • Ein-/Zwei-/Drei-Kammer Defibrillatoren (ICD)
  • CRT-Systeme (CRT-D und CRT-P, kardiale Resynchronisationstherapie)
  • Conduction-System-Pacing (CSP)-Schrittmacher-Systeme (His-Bündel- oder LBBB-/LBBA-Schrittmacher)
  • Kabellose Schrittmacher Systeme (sog. leadless pacer)
  • Subkutane oder extrakardiale Defibrillatoren (S-ICD)
  • Ereignisrekorder
  • Revisionseingriffe defekter Elektroden
  • Extraktion infizierter/defekter Device-Systeme (ggf. mittels Extraktionslaser-Technik)

 

Ansprechpartner und Kontakt

Reza Wakili

Prof. Dr. med.

Reza Wakili

Stellv. Direktor Kardiologie und Angiologie

reza.wakili@herz-frankfurt.de +49 69 63017404
Dr. med. Anastasia Falagkari

Frau Dr. med.

Anastasia Falagkari

Kardiologie

anastasia.falagkari@herz-frankfurt.de +49 69 630186641
Jörn Schmitt

Herr Dr. med.

Jörn Schmitt

Kardiologie

joern.schmitt@herz-frankfurt.de +49 69 63017273
Dr. Katrin Hemmann

Frau Dr. med.

Kathrin Hemmann

Kardiologie

katrin.hemmann@herz-frankfurt.de +49 69 630186612
Dr. med. Florian Hecker

Herr

Florian Hecker

Herz-/Gefäßchirurgie

florian.hecker@herz-frankfurt.de +49 69 63016141

Terminvereinbarung

+49 69 6301 6666 (Kardiologie und Angiologie)
+49 69 6301 6141 (Herz- und Gefäßchirurgie)

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